So, dieses mal hab ich tatsächlich was etwas spannenderes zu berichten als wie viel Kilogramm Brot ich diese Woche gebacken habe.
Am Samstag bin ich nämlich ziemlich spontan mit Johannes und zwei anderen Deutschen mit dem Zug nach Kemi gefahren. Das ist ne kleine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern an der von Deutschland aus gesehenen Ostsee.
Schon allein die Zugfahrt war mega schön. Weiße Wälder soweit das Auge reicht und am Horizont die Sonne die alles glitzern lässt.
In Kemi angekommen sind wir erstmal straight durch das Örtchen durch Richtung Ostsee gewandert. War absolut tote Hose. Eine Mutter mit Kinderwagen kam uns entgegen, aber ansonsten hätten wir auch die letzten Überlebenden einer Apokalypse sein können. Das Örtchen lebt ähnlich wie Rovaniemi stark vom Tourismus und durch Corona waren super viele Läden leider geschlossen.
Auf dem Weg kamen wir an Kemi's Kirche vorbei (die aber leider auch geschlossen war). Nach einmal umkreisen ging's dann auch wieder weiter.
Endlich angekommen waren dann alle etwas enttäuscht. War nämlich noch eine Insel vor unserer epischen Ostseeaussicht. Also kurzerhand über das Eis und über die Insel auf die andere Seite gewandert.
Au der Insel sind wir einem sehr dubios aussehenden aber dennoch zielführenden Trampelpfad durch den Wald gefolgt.
Und dann? Ja dann waren wir auf der anderen Seite und haben IMMER NOCH andere Inseln vor uns gesehen anstatt die Ostsee. Aussicht war trotzdem ok. Und es kam uns ein cuter Hund entgegen. Aber naja.
Danach wollten wir zu Kemi's Snowcastle. Das ist ne Schneeburg (die größte auf der Welt) die jedes Jahr wieder neu und anders gebaut wird. Am Ort des Geschehens angekommen waren wir kurz verwirrt weil keine Schneeburg in Sicht. Nur ein rießiges (jetzt nicht unbedingt ästhethisch ansprechendes) Gebäude mit der Aufschrift "Snowcastle". Ist die Burg ... eine Indoor-Burg?
Die Frau an der Info erklärte uns dann nein, normalerweise ist die schon draußen die Burg aber wegen Corona halt nicht (surprise surprise) aber sie hätten tatsächliche eine kleine Version der Burg drinnen, da hätte es nur -5 Grad und ein Restaurant und eine Rutsche OHNE Altersbeschränkung. Das hat sie mindestens 4 mal erwähnt das mit der nicht vorhandenen Altersbeschränkung. Und nur einmal dass der Spaß aber 10 Euro kosten würde.
Wir alle dann so hmmm, ja, wir gehen mal draußen vespern und überlegen's uns und kommen dann vielleicht wieder (wir sind nicht wieder gekommen).
Unser nächster Punkt, ein rießiger Eisbrecher, ist wie sich herausstellt 11km entfernt und muss per Bus angefahren werden und dazu reichte uns weder Zeit noch Motivation.
Also saßen wir alle etwas enttäuscht auf einer an Land angelegten schwimmenden Sauna und aßen unsere eingefrorenen Brötchen bis uns die Zehen taub wurden.
Die restliche Zeit verbrachten wir mit etwas planlos durch die Gegend laufen weil alle Cafe's geschlossen hatten und unser Zug erst in einer Stunde abfuhr.
Schlussendlich haben wir dann doch noch ein Cafe gefunden in dem wir die letzte halbe Stunde abgesessen und einen Kaffee getrunken haben und dann ging's mit dem Zug auch schon wieder zurück.
Hat zwar vieles nicht funktioniert wie vorgestellt aber war trotzdem ein super schöner Tag an dem ich abends völlig k.o (wir sind ca. 15km gelaufen) ins Bett gefallen bin.
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