Bilderbuch 05 #analog
Freitag, 14. Mai 2021
(erstes Bild ist tatsächlich keine mikroskopische Aufnahme von Blutzellen sondern nur Kieselsteine in Eis)
Isch bins mal wieda
Long time no see liebe Fans!
_Die erste Hälfte der Kurse kam zum Ende. Ein Projekt das Anne und ich zusammen mit einer Studentin aus Pakistan in Finnish Design gemacht haben findet ihr hier.
Außerdem hat der Fotokurs angefangen und ich konnte endlich meine Schwarz-weiß Filme entwickeln. Was die hier an Laborfläche und Equipment haben ist echt kein Vergleich zu Augsburg. Ca. 20 Vergrößerer, Leuchttische, Trockenschränke... sobald man vom Prof die Freigabe hat kann man entwickeln kommen wann man mag. Ein Analog-Paradies <3
Mit dem Fotokurs Hand in Hand geht "Adaptation Charting" wo es um die Erfahrung im Ausland und die persönliche Entwicklung währenddessen geht. Als Endprojekt hab ich mir vorgenommen jeden Tag ein Quadrat zu häkeln um am Ende einen Teppich aus meinen Erfahrungen habe. Jede Farbe steht dabei für eine Emotion oder eine sonstige beschreibende Eigenschaft des Tages. Blau z.b steht für Schnee, grün für Langeweile und lila für eine optimistische Einstellung. _Die Sonne geht mittlerweile irgendwann um 4 auf und so um 12 unter. Und auch dann ist es nicht wirklich dunkel sondern eher Dämmerig. Mir ist es jetzt schon öfter passiert, dass ich am Laptop saß, rausgeschaut habe und dachte es wäre ca. 9 Uhr, dabei wars bereits halb 1 nachts. Man muss sich teils wirklich zwingen ins Bett zu gehen.
_Gestern war das Wetter zum ersten Mal so, dass man sogar mit T-Shirt raus konnte. Ca. 22 Grad hatte es und wir haben das erstmal ausgenutzt um am Fluss Abends ein Bierchen zu trinken und die Füße ins (immernoch) eiskalte Wasser zu dippen.
Jo, mehr gibts momentan nicht zu erzählen eigentlich. Die Heimreise hat mir literally schon Alpträume beschert. Fahre nämlich erst mit dem Nachtzug nach Helsinki und fliege von da aus dann nach München. Um in den Flieger zu dürfen muss man allerdings 72h vorher einen negativen PCR oder Antigen-Test vorweisen. Den muss ich also noch hier in Rovaniemi machen und der ist mit 250€ zuper günstig und kann man sich ja mal gönnen <3 Wenn ich in München lande mach ich erstmal drei kreuze..
Das wars von mir, schöne Pfingsten nächste Woche und tschö mit ö
Aurora
Sonntag, 18. April 2021
So nennt man Nordlichter wenn man Profi ist. Was ich seit gestern von mir behaupten kann :-)
Sie waren zwar anscheinend nicht die stärksten, aber man konnte doch was erkennen am Himmel.
Um ehrlich zu sein hatte ich sie mir ein bisschen beeindruckender vorgestellt (?). Auf Bilder sind das immer so grüne, wabernde Traumnebel, aber in echt sahen sie eher aus wie sehr helle Wolken in komischen Formen. Trotzdem beeindruckend ... nur nicht so ganz wie ich es mir ausgemalt hatte. Mit dem Auto waren es ca. 10 Minuten und dann war "ein kurzer Spaziergang zum Aussichtspunkt" angepriesen worden. Wir sind schlussendlich 45 Minuten mit Stirnlampen durch den Wald marschiert und – wie sich am Ende herausstellte – einen massiven Umweg gelaufen. Aber gut, immerhin mal wieder ein bisschen Sport gemacht.
Endlich angekommen wurde dann ein kleines Feuer zum warmhalten gemacht, war aber tatsächlich auch so ganz gut auszuhalten. Waren glaub ich so knappe null Grad.
Sie waren zwar anscheinend nicht die stärksten, aber man konnte doch was erkennen am Himmel.
Um ehrlich zu sein hatte ich sie mir ein bisschen beeindruckender vorgestellt (?). Auf Bilder sind das immer so grüne, wabernde Traumnebel, aber in echt sahen sie eher aus wie sehr helle Wolken in komischen Formen. Trotzdem beeindruckend ... nur nicht so ganz wie ich es mir ausgemalt hatte. Mit dem Auto waren es ca. 10 Minuten und dann war "ein kurzer Spaziergang zum Aussichtspunkt" angepriesen worden. Wir sind schlussendlich 45 Minuten mit Stirnlampen durch den Wald marschiert und – wie sich am Ende herausstellte – einen massiven Umweg gelaufen. Aber gut, immerhin mal wieder ein bisschen Sport gemacht.
Endlich angekommen wurde dann ein kleines Feuer zum warmhalten gemacht, war aber tatsächlich auch so ganz gut auszuhalten. Waren glaub ich so knappe null Grad.
Riisitunturi
Montag, 22. März 2021 Riisitunturi National Park, Posio, Finland
Gesundheit!
Haha.
Nein, ist tatsächlich der Name eines Nationalparks zu dem wir vor ca. einer Woche gefahren sind. Das erste mal seit 2 Monaten mal wieder ein Verkehrsmittel benutzt das nicht aus meinen Beinen besteht.
Abegholt wurden wir von Max (auf Telegram heißt er Willy idk was davon jetzt wirklich stimmt) mit dem Auto und haben auf dem Weg dann noch zwei Spanierinnen (Marta+Alba) aufgegabelt. Die zwei haben die Fahrt über dann auch DJ gespielt und wir wurden 2 Stunden mit spanischer Tanzmusik beschallt. Nicht meine Tasse Tee aber wollte ihnen da jetzt auch nicht unbedingt meinen Deutschrap aufzwingen. Auch wenn Hafti's Ich rolle mit mein Besten vielleicht thematisch ganz gut gepasst hätte.
Die zwei haben uns dann während der Fahrt einen kurzen Crashkurs der spanischen Kultur gegeben. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Spanier:innen zu Weihnachten einen Baumstamm als Weihnachtsmann verkleiden und diesen dann mit Stöcken schlagen "until he shit's presents"? Oder dass an Neujahr um null Uhr genau 12 Trauben gegessen werden, wobei sich bei jeder etwas gewünscht werden muss? Nein? Na dann wisst ihr's jetzt.
Irgendwann waren wir dann endlich angekommen und haben uns auf den Weg gemacht. Im Winter gibt es nur einen Trampelpfad auf dem man ohne Schneeschuhe gehen kann, der war glücklicherweise nur ca. 4 Kilometer lang. Let's just say als ich das letzte mal Sport gemacht hab hat man unter Corona noch eine Biersorte verstanden.
Auch wenn uns ab und an Familien mit Schlitten und Hunden überholt haben, hat sich das ganze etwas surreal angefühlt. Die Landschaft sieht aus wie aus einem Sci-Fi Film, irgendwie unheimlich und beruhigend zugleich.
In der Wildnis kam auch in Anne mal wieder der National-Geographics-Photographer zum Vorschein: Und im Gegenzug hat sie dann auch für mich ein paar Touri-Bilder gemacht Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Haha.
Nein, ist tatsächlich der Name eines Nationalparks zu dem wir vor ca. einer Woche gefahren sind. Das erste mal seit 2 Monaten mal wieder ein Verkehrsmittel benutzt das nicht aus meinen Beinen besteht.
Abegholt wurden wir von Max (auf Telegram heißt er Willy idk was davon jetzt wirklich stimmt) mit dem Auto und haben auf dem Weg dann noch zwei Spanierinnen (Marta+Alba) aufgegabelt. Die zwei haben die Fahrt über dann auch DJ gespielt und wir wurden 2 Stunden mit spanischer Tanzmusik beschallt. Nicht meine Tasse Tee aber wollte ihnen da jetzt auch nicht unbedingt meinen Deutschrap aufzwingen. Auch wenn Hafti's Ich rolle mit mein Besten vielleicht thematisch ganz gut gepasst hätte.
Die zwei haben uns dann während der Fahrt einen kurzen Crashkurs der spanischen Kultur gegeben. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Spanier:innen zu Weihnachten einen Baumstamm als Weihnachtsmann verkleiden und diesen dann mit Stöcken schlagen "until he shit's presents"? Oder dass an Neujahr um null Uhr genau 12 Trauben gegessen werden, wobei sich bei jeder etwas gewünscht werden muss? Nein? Na dann wisst ihr's jetzt.
Irgendwann waren wir dann endlich angekommen und haben uns auf den Weg gemacht. Im Winter gibt es nur einen Trampelpfad auf dem man ohne Schneeschuhe gehen kann, der war glücklicherweise nur ca. 4 Kilometer lang. Let's just say als ich das letzte mal Sport gemacht hab hat man unter Corona noch eine Biersorte verstanden.
Auch wenn uns ab und an Familien mit Schlitten und Hunden überholt haben, hat sich das ganze etwas surreal angefühlt. Die Landschaft sieht aus wie aus einem Sci-Fi Film, irgendwie unheimlich und beruhigend zugleich.
In der Wildnis kam auch in Anne mal wieder der National-Geographics-Photographer zum Vorschein: Und im Gegenzug hat sie dann auch für mich ein paar Touri-Bilder gemacht Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kemi an der Küste
Freitag, 19. Februar 2021 Kemi, Finland
So, dieses mal hab ich tatsächlich was etwas spannenderes zu berichten als wie viel Kilogramm Brot ich diese Woche gebacken habe.
Am Samstag bin ich nämlich ziemlich spontan mit Johannes und zwei anderen Deutschen mit dem Zug nach Kemi gefahren. Das ist ne kleine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern an der von Deutschland aus gesehenen Ostsee.
Schon allein die Zugfahrt war mega schön. Weiße Wälder soweit das Auge reicht und am Horizont die Sonne die alles glitzern lässt.
In Kemi angekommen sind wir erstmal straight durch das Örtchen durch Richtung Ostsee gewandert. War absolut tote Hose. Eine Mutter mit Kinderwagen kam uns entgegen, aber ansonsten hätten wir auch die letzten Überlebenden einer Apokalypse sein können. Das Örtchen lebt ähnlich wie Rovaniemi stark vom Tourismus und durch Corona waren super viele Läden leider geschlossen.
Auf dem Weg kamen wir an Kemi's Kirche vorbei (die aber leider auch geschlossen war). Nach einmal umkreisen ging's dann auch wieder weiter. Endlich angekommen waren dann alle etwas enttäuscht. War nämlich noch eine Insel vor unserer epischen Ostseeaussicht. Also kurzerhand über das Eis und über die Insel auf die andere Seite gewandert. Au der Insel sind wir einem sehr dubios aussehenden aber dennoch zielführenden Trampelpfad durch den Wald gefolgt. Und dann? Ja dann waren wir auf der anderen Seite und haben IMMER NOCH andere Inseln vor uns gesehen anstatt die Ostsee. Aussicht war trotzdem ok. Und es kam uns ein cuter Hund entgegen. Aber naja. Danach wollten wir zu Kemi's Snowcastle. Das ist ne Schneeburg (die größte auf der Welt) die jedes Jahr wieder neu und anders gebaut wird. Am Ort des Geschehens angekommen waren wir kurz verwirrt weil keine Schneeburg in Sicht. Nur ein rießiges (jetzt nicht unbedingt ästhethisch ansprechendes) Gebäude mit der Aufschrift "Snowcastle". Ist die Burg ... eine Indoor-Burg?
Die Frau an der Info erklärte uns dann nein, normalerweise ist die schon draußen die Burg aber wegen Corona halt nicht (surprise surprise) aber sie hätten tatsächliche eine kleine Version der Burg drinnen, da hätte es nur -5 Grad und ein Restaurant und eine Rutsche OHNE Altersbeschränkung. Das hat sie mindestens 4 mal erwähnt das mit der nicht vorhandenen Altersbeschränkung. Und nur einmal dass der Spaß aber 10 Euro kosten würde.
Wir alle dann so hmmm, ja, wir gehen mal draußen vespern und überlegen's uns und kommen dann vielleicht wieder (wir sind nicht wieder gekommen).
Unser nächster Punkt, ein rießiger Eisbrecher, ist wie sich herausstellt 11km entfernt und muss per Bus angefahren werden und dazu reichte uns weder Zeit noch Motivation.
Also saßen wir alle etwas enttäuscht auf einer an Land angelegten schwimmenden Sauna und aßen unsere eingefrorenen Brötchen bis uns die Zehen taub wurden.
Die restliche Zeit verbrachten wir mit etwas planlos durch die Gegend laufen weil alle Cafe's geschlossen hatten und unser Zug erst in einer Stunde abfuhr. Schlussendlich haben wir dann doch noch ein Cafe gefunden in dem wir die letzte halbe Stunde abgesessen und einen Kaffee getrunken haben und dann ging's mit dem Zug auch schon wieder zurück.
Hat zwar vieles nicht funktioniert wie vorgestellt aber war trotzdem ein super schöner Tag an dem ich abends völlig k.o (wir sind ca. 15km gelaufen) ins Bett gefallen bin.
Am Samstag bin ich nämlich ziemlich spontan mit Johannes und zwei anderen Deutschen mit dem Zug nach Kemi gefahren. Das ist ne kleine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern an der von Deutschland aus gesehenen Ostsee.
Schon allein die Zugfahrt war mega schön. Weiße Wälder soweit das Auge reicht und am Horizont die Sonne die alles glitzern lässt.
In Kemi angekommen sind wir erstmal straight durch das Örtchen durch Richtung Ostsee gewandert. War absolut tote Hose. Eine Mutter mit Kinderwagen kam uns entgegen, aber ansonsten hätten wir auch die letzten Überlebenden einer Apokalypse sein können. Das Örtchen lebt ähnlich wie Rovaniemi stark vom Tourismus und durch Corona waren super viele Läden leider geschlossen.
Auf dem Weg kamen wir an Kemi's Kirche vorbei (die aber leider auch geschlossen war). Nach einmal umkreisen ging's dann auch wieder weiter. Endlich angekommen waren dann alle etwas enttäuscht. War nämlich noch eine Insel vor unserer epischen Ostseeaussicht. Also kurzerhand über das Eis und über die Insel auf die andere Seite gewandert. Au der Insel sind wir einem sehr dubios aussehenden aber dennoch zielführenden Trampelpfad durch den Wald gefolgt. Und dann? Ja dann waren wir auf der anderen Seite und haben IMMER NOCH andere Inseln vor uns gesehen anstatt die Ostsee. Aussicht war trotzdem ok. Und es kam uns ein cuter Hund entgegen. Aber naja. Danach wollten wir zu Kemi's Snowcastle. Das ist ne Schneeburg (die größte auf der Welt) die jedes Jahr wieder neu und anders gebaut wird. Am Ort des Geschehens angekommen waren wir kurz verwirrt weil keine Schneeburg in Sicht. Nur ein rießiges (jetzt nicht unbedingt ästhethisch ansprechendes) Gebäude mit der Aufschrift "Snowcastle". Ist die Burg ... eine Indoor-Burg?
Die Frau an der Info erklärte uns dann nein, normalerweise ist die schon draußen die Burg aber wegen Corona halt nicht (surprise surprise) aber sie hätten tatsächliche eine kleine Version der Burg drinnen, da hätte es nur -5 Grad und ein Restaurant und eine Rutsche OHNE Altersbeschränkung. Das hat sie mindestens 4 mal erwähnt das mit der nicht vorhandenen Altersbeschränkung. Und nur einmal dass der Spaß aber 10 Euro kosten würde.
Wir alle dann so hmmm, ja, wir gehen mal draußen vespern und überlegen's uns und kommen dann vielleicht wieder (wir sind nicht wieder gekommen).
Unser nächster Punkt, ein rießiger Eisbrecher, ist wie sich herausstellt 11km entfernt und muss per Bus angefahren werden und dazu reichte uns weder Zeit noch Motivation.
Also saßen wir alle etwas enttäuscht auf einer an Land angelegten schwimmenden Sauna und aßen unsere eingefrorenen Brötchen bis uns die Zehen taub wurden.
Die restliche Zeit verbrachten wir mit etwas planlos durch die Gegend laufen weil alle Cafe's geschlossen hatten und unser Zug erst in einer Stunde abfuhr. Schlussendlich haben wir dann doch noch ein Cafe gefunden in dem wir die letzte halbe Stunde abgesessen und einen Kaffee getrunken haben und dann ging's mit dem Zug auch schon wieder zurück.
Hat zwar vieles nicht funktioniert wie vorgestellt aber war trotzdem ein super schöner Tag an dem ich abends völlig k.o (wir sind ca. 15km gelaufen) ins Bett gefallen bin.
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